Die LIGA setzte sich beim Gespräch vor allem für eine zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für Unternehmen als "One-Stop-Agency" ein. Diese sollte bei der Anwerbung, Anerkennung und Integration ausländischer Kräfte unterstützen. Die Delegation forderte darüber hinaus, in Brandenburg weiter an einer Willkommenskultur zu arbeiten. „Die Menschen, die bei uns Schutz vor Krieg, Elend und Perspektivlosigkeit suchen, sind als Fach- und Hilfskräfte hoch willkommen. Damit sie erfolgreich integriert werden können, müssen wir flexibler und pragmatischer als bisher handeln und sie vor allem willkommen heißen“, setzte sich LIGA-Sprecher Andreas Kaczynski (Der Paritätische, Landesverband Brandenburg e.V.) dafür ein, Fachkräfte aus dem Ausland stärker zu unterstützen und aktive Hilfsangebote zu machen.
Im Rahmen des Gesprächs wurde durch Angela Schweers (Gemeinsame Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeiterwohlfahrt im Land Brandenburg e.V.) auch der Fokus auf das Thema Bezahlkarte gerichtet. „Statt für eine zusätzliche Stigmatisierung durch den Entzug von Bargeld, sollten die finanziellen Mittel lieber in die auskömmliche und dauerhafte Finanzierung der Migrationsberatungsstellen (MBE) verwendet werden“, forderte die Vorstandsvorsitzende der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt.
Die LIGA machte darüber hinaus deutlich, dass sie sich für die Zukunft eine stärkere Anbindung an die Regierungsspitze wünscht. Die Freie Wohlfahrt deckt ein breites Aufgabenspektrum im Land Brandenburg ab, dies reicht vom Betrieb von Kindertagesstätten über die Altenpflege, die Vernetzung von Betreuungsvereinen, die Begleitung und Durchführung von Projekten im Rahmen des Europäischen Sozialfonds bis zur Unterbringung und Integration von Geflüchteten sowie die Diskussion zur Fachkräftesicherung und die nachhaltige Sozialwirtschaft. Daher kann nicht nur wie bisher mit dem MSGIV ein einzelnes Fachministerium, wenn auch ein sehr wichtiges und kooperatives, in der Verantwortung für die Zusammenarbeit mit der LIGA stehen, denn die Schnittstellen sind vielfältig.