Das Bündnis aus Klima-Allianz Deutschland, AWO Bundesverband und dem ökologischen Verkehrsclub VCD fordert, dass die Bundesregierung ihre Versprechen einhält: Die Fahrgastzahlen zu verdoppeln, einen Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV auf den Weg zu bringen und das 49-Euro-Ticket langfristig zu sichern.
Der motorisierte Individualverkehr ist für rund 96 Prozent der externen Kosten des Verkehrs verantwortlich, während der öffentliche Verkehr nur vier Prozent der Kosten verursacht. Das ist das 21-fache und machte im Jahr 2019 rund 104 Milliarden Euro aus. Diese ungleiche Verteilung der Kosten belastet die Allgemeinheit enorm und steht im Widerspruch zum Verursacherprinzip. Für die externen Schäden, die der Autoverkehr verursacht, haftet die Gesellschaft als Ganzes. Besonders besorgniserregend ist nach Ansicht der Verbände, dass ärmere Haushalte und ungeschützte Verkehrsteilnehmende einen unverhältnismäßig hohen Anteil dieser Kosten tragen.
Hohe gesellschaftliche Kosten entstehen insbesondere durch Autounfälle, Abgase und Lärm sowie durch Natur- und Klimaschäden. Diese Kosten fallen bei den direkt Betroffenen an oder werden von der Allgemeinheit bezahlt – z.B. durch Versicherungsbeiträge oder steuerfinanzierte Ausgleichsmaßnahmen. Die Studie bezieht sich auf die neuesten verfügbaren Daten der EU-Kommission aus dem Jahr 2020 und berechnet auf deren Basis, was passieren würde, wenn zehn Prozent des Verkehrs auf den öffentlichen Verkehr verlagert werden: 19 Milliarden Euro und 5,8 Millionen Tonnen CO2 könnten so eingespart werden.
Das Bündnis fordert deshalb eine langfristige Finanzierung des öffentlichen Verkehrs mit Unterstützung der Bundesregierung, die die nötigen Investitionen und bezahlbare Ticketpreise sicherstellt. Ziel müsse sein, die zur Einhaltung der Klimaziele erforderliche Verkehrsverlagerung vom Auto auf Bus und Bahn zu ermöglichen. Der Ausbau der ÖV-Infrastruktur ist eine grundlegende Voraussetzung für die Verkehrswende und erfordert umfangreiche Investitionen.