isher sieht der Entwurf der Bundesregierung Kürzungen in verschiedenen Bereichen der sozialen Infrastruktur vor, von Hilfen für Langzeitarbeitslose bis hin zu Integrationskursen. Einschneidend stellt sich die Situation auch beim Bundesförderprogramm für die Psychosoziale Betreuung und Beratung für Geflüchtete dar: Hier sollen die Mittel im Vergleich zum laufenden Jahr um fast die Hälfte gekürzt werden, von 13 auf 7 Millionen Euro.
Die Einrichtungen der sozialen Arbeit befinden sich schon jetzt in einer dramatischen finanziellen Lage. Das hat eine Erhebung der Verbände im Sommer ergeben. 63,8 Prozent der über 8.000 befragten Organisationen gaben an, dass sie Angebote und Leistungen in den vergangenen Jahren bereits einschränken mussten. 14,7 Prozent der Organisationen mussten Angebote und Leistungen sogar gänzlich einstellen. Mehr als drei Viertel der Befragten rechnen damit, ihre Angebote auch 2025 weiter zurückfahren zu müssen.
Vor diesem Hintergrund müsse in die soziale Infrastruktur investiert werden, statt Nullrunden oder gar Kürzungen fortzuschreiben. Dazu erklärt der Präsident der BAGFW Michael Groß (AWO): „Soziale Arbeit schafft sozialen Zusammenhalt – angesichts der besorgniserregenden Lage unserer Demokratie darf hier nicht gespart werden. Die Haushaltspolitik der Bundesregierung hat unsere Einrichtungen, Kolleg*innen und Klient*innen im letzten Jahr bereits hart getroffen. Wir brauchen endlich mehr Investitionen in die Menschen und sozialen Einrichtungen, die sie beraten, begleiten und betreuen!“
Dr. Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes: “Wer Integration fördern und soziale Spaltungen überwinden will, muss in das Soziale investieren. Wir brauchen mehr Mittel für Beschäftigungsförderung, für individuelle Hilfen, Sprach- und Integrationskurse. Eine Politik der Ausschlüsse und Ausgrenzung kann sich unsere Gesellschaft nicht leisten.“
Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): „Die ausbleibenden Investitionen werden sich dauerhaft negativ niederschlagen. Soziale Angebote, ob in der Pflege oder der Kinder- und Jugendhilfe, sind nicht nur wichtige Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung benötigen, sondern auch Orte des ehrenamtlichen Engagements. Im Rahmen dieser bringen sich Menschen ein, gestalten entscheidend mit und stärken so den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die Bundesregierung sollte in soziale Angebote investieren, statt auf Kosten der Gesellschaft zu sparen.“