Queeres Leben schützen

Solidarität statt Spaltung

Solidarität statt Spaltung

Zum morgigen Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) zeigt sich die Arbeiterwohlfahrt zutiefst besorgt über zunehmenden Hass, Hetze und Gewalt gegenüber queeren Menschen in Deutschland.


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AWO Pressemeldung vom 16.05.2025

„Während queere Menschen, Orte und Veranstaltungen immer häufiger zur Zielscheibe werden, stehen gleichzeitig wichtige Unterstützungsstrukturen durch politische Kürzungen unter Druck. Die neue Bundesregierung muss sich daran messen lassen, wie entschlossen sie queeres Leben schützt und stärkt“, erklärt Dr. Marvin Deversi, Co-Vorstand des AWO Bundesverbandes, „Solidarität mit queeren Menschen ist für uns nicht verhandelbar. Als Arbeiterwohlfahrt stehen wir an der Seite der queeren Communities – gegen Hass, gegen Ausgrenzung, gegen Gewalt. Unsere Einrichtungen sind Orte der Vielfalt und des Schutzes. Es braucht jetzt eine klare Haltung in Politik und Gesellschaft – und konkrete Maßnahmen. Dazu gehört neben weiteren rechtlichen Verbesserungen wie der Reform des Abstammungs- und Familienrechts insbesondere die konsequente Weiterführung und finanzielle Ausstattung des Aktionsplans „Queer leben“ sowie die Wiederbesetzung der Position eines Queerbeauftragten der Bundesregierung.“

Der Schutz des kürzlich verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetzes darf nicht in Frage gestellt werden. Vielmehr fordert die AWO Verbesserungen – insbesondere mit Blick auf die Bedürfnisse und Rechte queerer Kinder und Jugendlicher: Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern bzw. Angehörige müssen sichergestellt werden. Dazu gehören professionelle Beratung und Begleitung“

„Selbstbestimmung darf kein Lippenbekenntnis bleiben – sie muss auch für junge Menschen gelten“, betont Deversi. „Pädagogische Fachkräfte brauchen Fortbildungen, Fachberatung und eine klare Haltung, um queere Kinder und Jugendliche sicher begleiten zu können.“

Die AWO engagiert sich seit vielen Jahren für die Rechte von LSBTIQ*-Menschen. Mit Projekten wie „Queer im Alter“ und „DEVI – Demokratie stärken. Vielfalt gestalten.“ trägt sie aktiv zur Sichtbarkeit und zum Schutz queerer Menschen in verschiedenen Lebensphasen bei. Einrichtungen der AWO setzen sich bundesweit für eine vielfaltssensible und diskriminierungsfreie Praxis ein – ob in der Pflege, in Kitas oder in der offenen Jugendarbeit.

Hintergrund

Der IDAHOBIT (International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia) wird seit 2005 jährlich am 17. Mai begangen. Er erinnert an die Entscheidung der WHO, Homosexualität am 17. Mai 1990 aus dem Diagnoseschlüssel für psychische Krankheiten zu streichen. Der Tag setzt weltweit ein Zeichen gegen Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität.

 

Haushalt: LIGA befürchtet soziale Schieflage

Die heutige Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2025/26 nach monatelangen Beratungen trifft bei den Wohlfahrtsverbänden auf gemischte Gefühle. „Die bis dato vorläufige Haushaltsführung stellte für viele soziale Träger eine große finanzielle und psychologische Belastung dar. Wir erwarten jetzt umgehend Klarheit darüber, was in welcher Weise bis Ende des Jahres und darüber hinaus finanziert wird“, so Andreas Kaczynski, Vorsitzender der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg und Vorstand Der Paritätische, Landesverbands Brandenburg e.V. „Dieser Sparhaushalt wird tiefe Spuren in der sozialen Landschaft hinterlassen, auch wenn es an einigen Stellen gelungen ist, geplante Kürzungen etwa beim Pakt für Pflege oder bei der Unterstützung von Familien abzuwenden. So sind beispielsweise keinerlei tarifliche Steigerungen vorgesehen, was am Ende auf Kürzungen sozialer, insbesondere niedrigschwelliger Hilfen hinausläuft.“

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