Mehr als 4000 Menschen in Brandenburg sind wohnungslos

Artikel vom 17.07.2024

Hausfassade mit Balkonen.
Foto von Brandon Griggs auf Unsplash
 

439.500 wohnungslose Menschen waren laut Statistischem Bundesamt zum Stichtag am 31. Januar 2024 in Einrichtungen von Kommunen und Wohlfahrtsverbänden untergebracht. Das sind 67.500 Menschen mehr als noch im Vorjahr (372.000). Auch im Land Brandenburg haben sich die Zahlen deutlich verschlechtert.


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Für Brandenburg haben sich die Zahlen wie folgt entwickelt:

  • 2022 – 1300 untergebrachte wohnungslose Menschen
  • 2023 – 3290 untergebrachte wohnungslose Menschen
  • 2024 – 4095 untergebrachte wohnungslose Menschen

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bundesverband fordert angesichts dieser Zahlen, den Nationalen Aktionsplan Wohnungslosigkeit konsequent umzusetzen. Gemäß den Vorgaben des Gesetzes besteht eine Auskunftspflicht für alle untergebrachten Wohnungslosen unabhängig davon, in welcher Unterbringungsform sie untergebracht sind. Das lässt die Vermutung zu, dass die Zahlen mit den Jahren noch weiter steigen werden, da das statistische Bundesamt, die höheren Zahlen mit der verbesserten Erfassung begründet. Letztlich ist jeder einzelne Fall einer zu viel, wenn bis 2030 die Wohnungslosigkeit überwunden werden soll.

Für Brandenburg wird neben der sukzessiven Umsetzung des Nationalen Aktionsplans des Bundes durch die gemeinsame Landesarbeitsgemeinschaft AWO LAG) der Arbeiterwohlfahrt in Brandenburg eine eigene Strategie zur Beseitigung der Wohnungslosigkeit gefordert. Ein noch zu gründender Arbeitskreis aus Landes-  und Landkreis/Stadtvertreter*innen soll dies umsetzen. Neben den Präventionsangeboten, geht es auch um adäquate Angebote für eine Unterbringung und eine Verbindung von Wohnungs- und Sozialpolitik, um die notwendigen Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Gerade in allen angespannten Wohnungsmärkten braucht es gemeinsame Anstrengungen, um das Ziel zu erreichen: Die Überwindung der Wohnungslosigkeit.

 

 

Haushalt: LIGA befürchtet soziale Schieflage

Die heutige Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2025/26 nach monatelangen Beratungen trifft bei den Wohlfahrtsverbänden auf gemischte Gefühle. „Die bis dato vorläufige Haushaltsführung stellte für viele soziale Träger eine große finanzielle und psychologische Belastung dar. Wir erwarten jetzt umgehend Klarheit darüber, was in welcher Weise bis Ende des Jahres und darüber hinaus finanziert wird“, so Andreas Kaczynski, Vorsitzender der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg und Vorstand Der Paritätische, Landesverbands Brandenburg e.V. „Dieser Sparhaushalt wird tiefe Spuren in der sozialen Landschaft hinterlassen, auch wenn es an einigen Stellen gelungen ist, geplante Kürzungen etwa beim Pakt für Pflege oder bei der Unterstützung von Familien abzuwenden. So sind beispielsweise keinerlei tarifliche Steigerungen vorgesehen, was am Ende auf Kürzungen sozialer, insbesondere niedrigschwelliger Hilfen hinausläuft.“

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