Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt:
„Die Wahlausgänge in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sind bedrohlich für demokratisches Miteinander. Es braucht jetzt mehr denn je eine Politik, die soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Spaltung bekämpft, statt populistisch Gräben zu vertiefen. Bedrohungen, Beleidigungen und rassistische, antisemitische und queerfeindliche Angriffe sind für viele Menschen in Deutschland trauriger Alltag. Nicht nur bei der AWO erleben wir, dass Engagierte bedrängt und eingeschüchtert werden. Hier müssen sich die etablierten Parteien ihrer Verantwortung stellen: Auch sie trugen zuletzt dazu bei, dass der Ton gegen sozial Benachteiligte menschenverachtender wird.
Die aktuellen gesellschaftlichen Debatten erfüllen uns mit großer Sorge. Statt drängende Zukunftsfragen wie die Bildungskrise, die Wohnungsnot, und die notwendige Transformation zu einer klimaneutralen, sozial gerechten Wirtschaft endlich nachhaltig zu beantworten, steht in der Politik rechtspopulistische und teilweise sozialchauvinistische Rhetorik auf der Tagesordnung. Diesen Spaltungstendenzen müssen wir eine klare Absage erteilen und füreinander eintreten.“