Insbesondere das Thema Migration bereite den Wohlfahrtsverbänden „Bauch-, Hirn- und Herzschmerzen“, erklärte Angela Schweers von der Gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft der AWO in Brandenburg (AWO LAG). Bisher sei nicht mal geklärt, bei welchem Ministerium dieser Aufgabenbereich angesiedelt werden solle. Wenn wie bisher geplant, dass Innenministerium die Hoheit bekäme, „geht es nur noch um Ordnungspolitik und nicht mehr um Integration“, fürchtet auch Sven Veigel-Sternberger (DRK). Das wäre eine fatale Entwicklung, warnen die Wohlfahrtsverbände.
Das „Gefühl der Unbestimmtheit“, dass Kaczynski beim Lesen der Vereinbarungen zwischen den Koalitionspartnern überkomme, gelte auch für die Themenfelder Kindertagesbetreuung und Pflege. In einem offenen Brief hatten die Wohlfahrtsverbände noch während der Koalitionsverhandlungen der künftigen Regierung mehrere „Hausaufgaben“ mitgegeben. U.a. eine rechtssichere, landeseinheitliche und transparente Finanzierung der Kindertagesbetreuung aus einer Hand. „Damit dieses Mal die Neuregelung der Kita-Finanzierung gelingt,“, erklärte Sybill Radig, in der AWO LAG Referentin für Kinder- und Jugendhilfe, müsse die verfassungsrechtliche Hürde, das Konnexitätsprinzip, genommen werden. „Ansonsten wird bei jeder Qualitätsverbesserung in der Kita der bürokratische Aufwand fortgesetzt und es hat sich nichts für die Praxis geändert.“