Vorschlag der neuen Arbeitsministerin Bärbel Bas

Beamte, Abgeordnete und Selbstständige sollen in die Rentenversicherung einzahlen

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Beamte, Abgeordnete und Selbstständige sollen in die Rentenversicherung einzahlen

Viele Rentner in Deutschland leben am Limit. Es ist Zeit für faire Lösungen und eine stabile, gerechte Rentenversicherung für alle!


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AWO Pressemeldung vom 14.05.2025

Die AWO unterstützt den Vorschlag der neuen Arbeitsministerin Bärbel Bas, dass Beamte, Abgeordnete und Selbstständige in die Rentenversicherung einzahlen sollen.

Dazu erklärt Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt:

„Die Forderung entspricht unserer eigenen langjährigen Forderung. Die Diskussion in den letzten Tagen zeigt mal wieder in dramatischer Weise auf, wie wenig einige Beteiligte über den Lebensalltag vieler Rentner, aber insbesondere Rentnerinnen in Deutschland wissen. Die letzten Tage eines Monats werden oft zu Tagen des leeren Kühlschranks. Viele scheuen sich, öffentliche Leistungen in Anspruch zu nehmen. Unser Ehrenamt und unsere Mitarbeitenden in den Einrichtungen sind täglich mit den Nöten der in Armut lebenden Rentner und Rentnerinnen konfrontiert. Es ist ein gesellschaftspolitischer Skandal, dass die Lebensleistung von Menschen nach einem arbeitsreichen Leben im Beruf oder in der Familie nicht auch finanziell anerkannt wird. Anstatt permanent über Kürzungen zu philosophieren, sollten Vorschläge auch in der Wissenschaft entwickelt werden, die Einnahmeseite zu verbreitern und die Ansprüche auf lebensstandardsicherndem Niveau gerecht für alle zu deckeln.

Eine schrittweise Weiterentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung, die alle Berufsgruppen umfasst, würde die Finanzierung der Rentenversicherung auf eine solidere Basis stellen und für deren Stabilisierung sorgen. Eine einheitliche Regelung für alle Versicherten ist notwendig, um Fairness und Gleichbehandlung sicherzustellen.”

Unter dem Titel „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ macht die AWO heute mit einer beeindruckenden Installation aus mittlerweile 130 überdimensionalen Papierbooten vor dem EU-Parlament in Brüssel auf die dramatisch wachsende Zahl von weltweit rund 130 Millionen Geflüchteten aufmerksam.

Barbara Höckmann: „Tausende Menschen fliehen vor Gewalt, Terror, Armut und Perspektivlosigkeit. Viele sterben, weil Europa den Blick abwendet, weil Europa uneinig ist, weil Europa undurchsichtige Deals mit autoritären Staaten abschließt. Europa steht aber in der Pflicht: Wer Schutz sucht, hat Anspruch auf ein faires Asylverfahren und auf Schutz vor Zurückweisung in Staaten, in denen ihnen eine Verletzung fundamentaler Menschenrechte droht. Eine Voraussetzung dafür sind legale und sichere Fluchtwege nach Europa“, so die Vorsitzende des Präsidiums der AWO Sachsen-Anhalt.

Kathrin Sonnenholzner: „Ich bin stolz auf und dankbar für die Initiator*innen und alle ehrenamtlichen Helfer*innen, die nach mehreren eindrucksvollen Stationen in ganz Deutschland die „Bootschaften“ der 100-Boote-Aktion nach Brüssel, ins Herz der Europäischen Union, gebracht haben. Es muss gelten: Solidarität in Europa statt autoritärer Wende, Flüchtlingsschutz statt Rechtsstaat ohne Rechtschutz. Wir müssen den Flüchtlingsschutz auf internationaler und europäischer Ebene menschenrechtlich gestalten, um ihn zu stärken“, sagt die Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt

Aus Sachsen-Anhalt haben sich 100 Schüler*innen gemeinsam mit ihren Bo(o)tschaften auf den Weg nach Brüssel begeben. Sie nehmen engagiert an der Aktion teil und nutzen die Gelegenheit, europäische Politik hautnah zu erleben, direkte Einblicke in die Arbeitsweise der EU-Institutionen zu gewinnen und sich aktiv mit aktuellen politischen Themen auseinanderzusetzen.

Die Aktion ist Teil des sozialkritischen Kunstprojekts „100 Boote – 100 Millionen“ Menschen“, initiiert von der AWO Sachsen-Anhalt. Bereits zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2024 wurden in Berlin 112 XXL-Boote gezeigt. Nun wurde die Aktion auf die europäische Ebene – in das Herz Europas vor das EU Parlament in Brüssel gebracht. Die Flotte muss stetig aufgestockt werden, weil die Zahl der Geflüchteten weltweit aufgrund von Kriegen, Gewalt, Armut und Klimakrisen weiter ansteigt.

Angesichts dieser Dramatik, ruft die AWO zu mehr Menschlichkeit und Verantwortung auf. Sie setzt sich europaweit für das individuelle Recht auf Asyl und eine gelebte europäische Willkommenskultur ein.

Forderungen der Aktion an das Europäische Parlament

  • Einhaltung internationaler Menschenrechtskonventionen durch konsequentes Monitoring und Strafverfolgung von Menschenrechtsverletzungen
  • Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Integration von Geflüchteten
  • Förderung eines respektvollen und faktenbasierten Migrationsdiskurses und Maßnahmen gegen Fake News und Hetze gegenüber Schutzsuchenden
  • keine Kooperationen mit Staaten, die international garantierte Rechte von geflüchteten Menschen missachten
  • Strikte Einhaltung des Nicht-Zurückweisungs-Gebots
  • Einsetzen legaler Einreisemöglichkeiten für Schutzsuchende

Ab 9:30 Uhr startet die Kunstaktion direkt vor dem EU Parlament in Brüssel. Das abwechslungsreiche Bühnenprogramm beginnt um 12.00 Uhr. Mit dabei Statements von Vertreter*innen verschiedener beteiligter Organisationen (z.B. AWO International e.V., SOS Humanity, Sea Watch e.V.) und bewegende Redebeiträge, die auf die humanitären Herausforderungen aufmerksam machen sowie musikalische Performances. Die Veranstaltung endet gegen 15:30 Uhr.

Über die AWO Sachsen-Anhalt

Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. ist ein unabhängiger und anerkannter Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Mit rund 3.200 Mitgliedern, über 5.000 hauptamtlich Beschäftigten und ca. 3.500 Ehrenamtlichen setzt sich die AWO in Sachsen-Anhalt für Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit ein.

Als Mitgliederverband, Sozialdienstleister und sozialpolitische Interessenvertretung betreibt die AWO rund 500 Einrichtungen und Dienste, darunter Kliniken, Pflegeheime, Kindertagesstätten, Horte und Jugendeinrichtungen. Vielfältige Beratungsangebote unterstützen Menschen in schwierigen Lebenslagen, beispielsweise bei Sucht, finanziellen Engpässen oder familiären Herausforderungen

 

Wohnen für ALLE – AWO LAG erarbeitet gemeinsame Strategie

Bezahlbarer Wohnraum für ALLE ist eine der AWO 1plus9-Forderungen auf dem Weg zu einer sozial gerechten Gesellschaft, eine Querschnittsaufgabe also, die in allen Fachreferaten der AWO LAG Brandenburg Thema ist. Um die Schnittstellen zu den einzelnen Fachbereichen zu definieren sowie von Wohnungslosigkeit betroffene Zielgruppen herauszuarbeiten, trafen sich am gestrigen Montag die AWO LAG-Fachreferent*innen zu einer Klausurtagung.  

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