Selbsthilfe als gelebte Solidarität
Die AWO versteht Selbsthilfe als Ausdruck von gelebter Solidarität. In den Suchtselbsthilfegruppen begegnen sich Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten auf Augenhöhe. Sie teilen Erfahrungen, stärken sich gegenseitig und entwickeln gemeinsam Wege, mit ihrer Suchterkrankung umzugehen. Diese Gruppen sind Orte der Verständigung, des Respekts und der gegenseitigen Unterstützung – Werte, die tief im Selbstverständnis der AWO verankert sind.
Selbstbestimmt leben – Wege aus der Sucht gemeinsam gestalten
Die AWO setzt sich für ein selbstbestimmtes Leben ein. In der Suchtselbsthilfe bedeutet das: Betroffene werden zu Expert*innen ihrer eigenen Lebensrealität. Die Gruppen arbeiten nicht therapeutisch, sondern stärken die Eigenverantwortung und die Fähigkeit zur Veränderung. Ziel kann Abstinenz sein – muss es aber nicht. Vielmehr geht es darum, individuelle Wege zu einem gesünderen und zufriedeneren Leben zu finden. Auch Krisen oder Rückschritte gehören dazu und werden nicht verurteilt, sondern als Teil eines persönlichen Entwicklungsprozesses verstanden.
Entstigmatisierung als gesellschaftlicher Auftrag
Trotz wachsender Aufklärung erleben Menschen mit Suchterkrankungen noch immer Ausgrenzung, Vorurteile und gesellschaftliche Stigmatisierung. Die AWO setzt sich aktiv dafür ein, diese Barrieren abzubauen. Suchterkrankungen sind keine Charakterschwäche, sondern ernstzunehmende gesundheitliche Herausforderungen, die jede und jeden treffen können. Die Suchtselbsthilfe leistet hier einen wichtigen Beitrag: Sie schafft Räume, in denen Betroffene offen sprechen können – ohne Scham, ohne Bewertung. Entstigmatisierung bedeutet Teilhabe ermöglichen – und genau dafür steht die AWO.
Vielfalt und Teilhabe fördern
Suchterkrankungen betreffen Menschen aus allen Lebensbereichen. Die AWO begegnet dieser Vielfalt mit Offenheit und Toleranz. Ihre Angebote richten sich an alle – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation. Die Gruppen sind niedrigschwellig, inklusiv und respektieren die individuellen Lebenswege der Teilnehmenden.